E-Commerce

Produktkonfigurator – Das Sahnehäubchen für Ihren Onlineshop

Myriam Nonnemann
23.08.2022
7 Min
Illustration einer Frau, die einen Auswahlhaken setzt | eggheads.net

Inhalt

Mit Produktkonfiguratoren Erlebnisse kreieren – so geht’s

Das Kaufverhalten von Verbraucher:innen ist im Wandel. Schlagworte wie „User Experience“ und „Customer Experience“ gelangen immer weiter in den Fokus. Ziel ist es, die Conversion zu steigern. 76 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, an Projekten im Bereich User Experience zu arbeiten, um ihre Conversion zu optimieren. (Quelle: Statista)

Ein probates Mittel, um das Einkaufs- und Produkterlebnis Ihrer Kund:innen zu optimieren, sind Produktkonfiguratoren. Im B2C-Bereich sind individuelle Produktkonfigurationen nicht mehr wegzudenken. Doch auch im B2B erfreuen sie sich einer rasant wachsenden Beliebtheit. Warum das so ist, wann die Integration eines Produktkonfigurators sinnvoll ist und wie diese gelingt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

💡 Was ist ein Produktkonfigurator?
Bei einem Produktkonfigurator handelt es sich um eine Software, die es User:innen ermöglicht, mit der Auswahl von Merkmalen Produkte individuell zu konfigurieren. Das Ergebnis dieser Konfiguration wird als Produktvariante bezeichnet. Daher werden die Begriffe „Variantenkonfigurator“, „Angebotskonfigurator“ oder „Vertriebskonfigurator“ oft synonym verwendet.

💡 Wie funktioniert ein Produktkonfigurator?
Mit einem Produktkonfigurator können Ihre Kund:innen individuelle Produktvarianten erstellen. Dabei wählen sie in einer Weboberfläche verschiedene Eigenschaften oder Komponenten aus und erstellen damit Produktvarianten. Konfiguratoren gibt es besonders häufig bei komplexen Produkten mit vielen Optionen, wie zum Beispiel in der Möbelbranche.

Küchenkauf leicht gemacht

Versetzen wir uns einmal in die Lage von Paul (rein fiktiv). Er braucht eine neue Küche. Nach einem langen Arbeitstag schafft er es nicht, in ein Küchenstudio zu fahren, um seine Küche vor Ort konfigurieren zu lassen. Paul recherchiert und findet einen Anbieter, bei dem er seine Küche selbst konfigurieren kann. Er wählt die Front aus, die Anzahl der gewünschten Schubladen, die Arbeitsplatte. Auf den ersten Blick erkennt Paul, dass die Lieferzeit für die gewünschte Arbeitsplatte zu lange dauert. Easy, er sucht sich einfach eine andere mit kürzerer Lieferzeit aus.

Welcher Ofen passt nun in den konfigurierten Schrank? Paul sorgt sich nicht, dass er den falschen Ofen kauft. Denn im Konfigurator können nur passende Komponenten miteinander kombiniert werden. So ist die fehlerfreie Konfiguration komplexer Produkte selbst für Laien einfach möglich.

Sobald Paul mit der Konfiguration fertig ist, schaut er sich sein Ergebnis als 3-D-Modell im vorgesehenen Raum an, bucht den Aufbauservice dazu und schließt den Auftrag per Mausklick ab. Umgehend erhält Paul eine E-Mail mit seiner Küche als 3-D-Zeichnung und mit einer Stückliste der bestellten Artikel. Auch die Produktion und das Lager bekommen eine Stückliste und können seine Küche fehlerfrei zusammenstellen. Paul ist hocherfreut darüber, wie sehr ihm das digitale Zeitalter seinen Alltag erleichtert und wartet zufrieden auf seine Küche.

Illustration mit Koch, der neben Küchen-Webseite mit Auswahlmenü steht | eggheads.net

Die Basis für einen gut funktionierenden Produktkonfigurator sind Daten, Daten, Daten – zum Beispiel Eigenschaften, Komponenten, Bauteile, Dienstleistungen oder Ausprägungen und Konfigurationsregeln. All diese Daten werden in einem Product-Information-Management-System (PIM) gesammelt und verwaltet. Mit einem PIM müssen nicht die Produktdaten für jede einzelne Variante erfasst werden, sondern lediglich die Eigenschaften, Komponenten und Regeln für die Kombinationsmöglichkeiten. Das bietet einen großen Vorteil, weswegen immer mehr Unternehmen auf die Kombination Konfigurator und PIM-System setzen.

 

Die 3 wichtigsten Vorteile

Kombinationen effizienter händeln
Produktkonfiguratoren sind unabdingbar, wenn Ihr Produkt verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mehrerer Komponenten zulässt. Zur Erläuterung ein kleines Beispiel: Bei sieben Komponenten mit fünf unterschiedlichen Eigenschaften gibt es bereits 78.125 mögliche Varianten. Nun stellen Sie sich vor, Sie müssten all diese Varianten manuell anlegen, pflegen und gegebenenfalls übersetzen – das können und wollen Sie nicht leisten. Einfacher ist es, nur die sieben Komponenten, die Eigenschaften und die relevanten Kombinationsregeln zu hinterlegen und diese im PIM zentral zu verwalten. Zudem verzichten Sie damit auch auf redundante Datenhaltung.

24/7 Produkterlebnisse für Kunden und Kundinnen
Produktkonfiguratoren sind für die Digitalisierung in Unternehmen sehr wichtig, da sie ihren Kund:innen ein Onlineerlebnis und eine Visualisierung von ihren Produkten bieten. Die Rechnung ist ganz einfach: Eine kundenorientierte Produktausrichtung führt zu höherer Zufriedenheit und damit zu mehr Verkäufen, weniger Retouren und besseren Umsätzen. Zudem wird den Anwender:innen die Konfiguration vereinfacht, da die Produktfindung auch für Laien geeignet ist. Denn Anwender:innen können nur die passenden Komponenten in ihre Produktkonfiguration integrieren. So konnte Paul beispielsweise keinen falschen Ofen bestellen. Doch das Beste ist: Ihre Produkte sind 24 h am Tag konfigurierbar und von überall bestellbar. Sie brauchen dafür weder personelle Ressourcen noch einen lokalen Standort.

Mehr Erfolg im Produktvertrieb und weniger Retouren
Auch Ihr Vertrieb wird die Vorteile eines Konfigurators zu schätzen wissen. Die Angebots- und Auftragserstellung erfolgt automatisch. Die Erfolgsquote steigt. Sie sparen bei allen Prozessen Zeit, Ressourcen und Kosten – vom Vertrieb über Produktion bis zur Logistik. Durch reibungslose Prozesse und exakte Stücklisten werden immer zuverlässige Preise bei der Angebotserstellung berücksichtigt und Fehler in der Produktion minimiert. Dadurch gibt es im Folgeprozess weniger Reklamationen und Retouren.

Illustration einer Frau, die ein Dropdown-Menü nutzt | eggheads.net

Wann lohnt sich der Einsatz von Produktkonfiguratoren?

Ein Konfigurator bietet sich vor allem dann an, wenn Sie viele Produktvarianten haben. Wenn Sie besonders hochwertige Produkte vertreiben und Ihren Kund:innen ein außerordentliches Einkaufserlebnis bieten wollen, ist der Konfigurator ebenfalls die perfekte Wahl für Ihren Onlineshop. Selbst ohne das Produkt in den Händen zu halten, können sich Verbraucher:innen dank Konfigurator einen perfekten Eindruck von Ihrem Produkt machen.

 

Ob B2C oder B2B – Produktkonfiguratoren sind überall beliebt

Produktkonfiguratoren gibt es meist im B2C-Bereich, Tendenz steigend. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Ganz gleich ob wir ein Ersatzteil für unser Auto suchen, ein neues Fahrrad kaufen oder einen Urlaub buchen – in vielen Onlineshops können wir uns unser Wunschprodukt selbst konfigurieren. Bei dem Erwerb von neuen Computern wählen wir, welche Speichergröße wir benötigen. In der Touristik-Branche suchen wir die passende Zimmer- und Verpflegungsart aus. Auch in der Bekleidungsbranche wird vermehrt auf Konfigurationen gesetzt. Und im Möbelbereich sind sie nicht mehr wegzudenken. So machen Sie es Ihren Kund:innen leicht und erhöhen die User Experience maßgeblich.

Gerade bei komplexen Produkten erleichtert ein Konfigurator Ihren Kund:innen den Einkauf. Deswegen begegnen uns auch im B2B-Bereich an vielen Stellen Konfiguratoren. Bei Antriebswellen, Kupplungen, Lagern, Automatisierungssystemen, hydraulischen oder pneumatischen Systemen. Nicht immer bekommen wir als Verbraucher:in mit, dass hinter dem Angebot ein Konfigurator steckt. Bei komplexeren Produkten oder bei Unternehmen, die auf eine enge Bindung zur Kundschaft setzt, bedient der Vertrieb den Konfigurator gern selbst. Die Vorteile überwiegen auch bei diesem Ansatz.

 

So funktioniert die Umsetzung

Im ersten Schritt wählen Sie einen passenden Anbieter und spezifizieren Ihre Anforderungen. Die Software-Lösung wird individuell nach Ihren Wünschen für Sie angepasst. Sie werden dabei beratend begleitet, um alle technischen Anforderungen für eine reibungslose Integration sicherzustellen. Nachdem Sie den Produktkonfigurator durch Usability-Tests geprüft haben, werden echte Produktdaten in das System übernommen. Ab diesem Punkt benötigen Sie eine PIM-Software. Denn das PIM-System ist die Datenbasis. Hier definieren Sie die Varianten, Regeln, Kombinationsmöglichkeiten, CAD-Daten, Videos oder Fotos. Kurz, alle Daten und Informationen, die der Konfigurator benötigt.

Neue Varianten werden durch optimierte Oberflächen für die Massendatenpflege und schnelle Datenerfassung hinzugefügt. Mit einem PIM-System vermeiden Sie grundsätzlich redundante Datenhaltung und versorgen darüber hinaus alle relevanten E-Commerce-Kanäle live mit den neuesten (freigegebenen) Produktdaten. Unsere Software, die eggheads Suite, unterstützt Sie als Datendrehscheibe in Ihrer IT-Landschaft.

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